Vorsicht vor krebsroter Haut!
Immer noch viel zu oft können sie beobachtet werden: Urlauber, frisch am Ziel ihrer Reiseträume angekommen, die sich sogleich in die pralle Sonne legen. Am Abend, spätestens aber am nächsten Tag sind sie leicht wiederzuerkennen - rot leuchtet ihre Haut weithin. Das sieht nicht nur ungesund aus, das ist es auch. Denn für die Hautzellen ist jeder Sonnenbrand eine Schädigung. Folgen können die vorzeitige Alterung der Haut oder gar Hautkrebs sein.
 

Sonnenbrand

Ein Sonnenbrand ist immer ein Alarmsignal der Haut, die damit deutlich macht: Heute hatte ich zuviel Sonne!

Die übermäßige Sonneneinstrahlung bewirkt Brennen, schmerzhafte Rötung, Schwellung oder sogar Blasenbildung auf der Haut. Es kann sogar zu Kreislaufbeschwerden und Übelkeit kommen, was dann ein herbeigerufener Arzt als Sonnenstich diagnostiziert.

 

Welche Strahlen sind gefährlich?

Sowohl für die angeblich so attraktive Bräune als auch für die Sonnenbrände sind die gleichen Strahlen verantwortlich: die kurzwelligen, aber energiereichen Ultraviolett-Strahlen (UV-Strahlen). Hier wird zwischen den UV-A-Strahlen und den UV-B-Strahlen unterschieden.

Die UV-A-Strahlen sind etwas langwelliger, verursachen die Bräunung, aber auch Sonnenallergie, Hautalterung und das erhöhte Hautkrebsrisiko.

Die UV-B Strahlen sind energiereicher und rufen die Hautschädigungen beim Sonnenbrand hervor.

 

Was für ein Hauttyp sind Sie?

Die erste ehrliche Frage an sich selbst sollte lauten: Ist meine Haut empfindlich?

Medizinisch unterscheidet man die Hauttypen 1 bis 4.

Als Anzeichen für empfindliche Haut gelten: dünne, blasse Haut, rote oder blonde Haare, Sommersprossen oder Leberflecken (Typ 1), blaue oder grüne Augen.Im Gegensatz dazu stehen die Typen mit dunkler Haut und dunklen Haaren sowie braunen Augen (Typ 4).

 

Empfindliche Hautregionen

Besonders gefährdet sind bei jedem Menschen die Regionen des Körpers, die normalerweise wenig bis gar nicht der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind.

Darüber hinaus gelten die sogenannten Sonnenplateaus als besonders empfindlich: die herausragenden Körperstellen wie Schultern und Nase.

 

Sonnenregionen

Es scheint oft vergessen zu werden: Die Sonneneinstrahlung ist andernorts intensiver als daheim auf dem Balkon! Schon ein Sonnenbad zur gleichen Tageszeit auf Gran Canaria hat die doppelte UV-Strahlung wie beispielsweise das in München.

Anders gesagt: Die Haut rötet sich auf Gran Canaria in der Hälfte der Zeit.

Grundsätzlich gilt:

Je näher am Äquator, desto intensiver strahlt die Sonne - auch bei bewölktem Himmel!

Je höher Sie sich aufhalten, desto näher sind Sie auch am strahlenden Planeten dran. Im Gebirge werden Sie also nicht nur schneller braun, sondern auch rot. Zusätzlich wird die UV-Strahlung reflektiert durch Wasser (am Strand) oder Schnee (im Gebirge), was die Hautbelastung verdoppelt.

 

Schutzmaßnahmen

Vorweg: Die langsame Bräunung der Haut ist nicht nur gesünder (und gleichmäßiger), sie hält auch länger!

1. Zu Beginn des Urlaubs Sonnencremes mit hohem Sonnenschutzfaktor verwenden!

2. Die ersten Tage möglichst im Schatten aufhalten. Die Sonne erreicht Sie trotzdem.

3. Sonnendichte Kleidung tragen, die unbedeckten Körperstellen eincremen.

4. Sonnencreme möglichst eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad gleichmäßig auftragen.

5. Achten Sie besonders auf Schultern und Nase: eventuell höheren Lichtschutzfaktor verwenden!

6. Meiden Sie die besonders intensive Mittagssonne!

7. Beim Baden wasserfeste Sonnenschutzmittel benutzen.

8. Bei der Einnahme von Medikamenten auf lichtsensibilisierende Nebenwirkungen achten - lesen Sie dazu aufmerksam die Informationen der Beipackzettel.

9. Auf die Verwendung von Parfum, Rasierwasser, Eau de Toilette und Deodorant ganz verzichten - sie können zur Bildung von häßlichen Pigmentflecken führen.

10. Allergiker sollten Sonnenschutzgels benutzen, die ohne Emulgatoren und Konservierungsstoffe hergestellt werden.

Allgemein wird für den Körper Sonnenmilch empfohlen, weil sie sich besser verteilen läßt. Das Gesicht sollte mit einem besonders hohen Sonnenschutzfaktor eingecremt werden. Sonnenöle sind dagegen nur für Personen geeignet, die an die Bestrahlung gewöhnt sind. Der Sonnenschutzfaktor gibt an, wieviel länger Sie sich in der Sonne aufhalten können: Der Faktor 15 verlängert die Zeit um das 15fache.

 

Kinder

Kinder und ihre noch junge Haut sind besonders schutzbedürftig! Aber Kinder in den ersten zwölf Lebensmonaten sollten nicht mit Sonnenschutzmitteln belastet werden. Sie sollten sorgfältig gekleidet werden mit Kopfbedeckung und anderen sonnendichten Kleidungsstücken (lange Hosen, nicht zu enge T-Shirts oder Hemden, Schuhe, die auch die Fußrücken bedecken).

Die schwächere Morgen- und Nachmittagssonne ist für Unternehmungen mit kleinen Kindern am besten geeignet. Achten Sie auf kindgerechte Sonnenschutzmittel! Besonders empfohlen werden hier Cremes und Lotionen ab Lichtschutzfaktor 15 aufwärts, da sie die junge Haut weniger austrocknen. Vorsicht: Babyöl fördert dagegen die Lichtempfindlichkeit der Haut!

 

Im Fall des Falles

Wenn trotz unserer Empfehlungen die Haut brennt und sich gerötet hat:

· feuchte Umschläge mit kaltem Wasser machen

· antiallergische Gele gegen Rötung und Brennen auftragen

· dann feuchtigkeitsspendende Hautlotion verwenden, eventuell mit wundheilenden Stoffen wie Aloe oder Dexpanthenol.

 

Ärztliche Hilfe sollten Sie in Anspruch nehmen, wenn

· Sie unter starken Verbrennungen wie Blasenbildung mit Schmerzen leiden

· Sie zusätzlich Symptome wie Fieber oder Schüttelfrost bemerken, die auf einen Sonnenstich oder einen Hitzschlag hindeuten

· kleine Kinder betroffen sind

 

 

Weitere Informationen

Über die Gefahren von zuviel Sonne erteilen folgende Stellen auch telefonisch Auskunft:

Deutsche Krebshilfe, Tel. 0228/72 99 00Krebsinformationsdienst unter Tel. 06221/42 28 90Deutsche Krebsgesellschaft, Tel. 069/6 30 09 60

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