Auch Reifen kann man lesen
ADAC hilft den Autoreifen-Code knacken

(ADAC 03.08.2002) Was bedeuten die rätselhaften Zahlen- und Buchstabenkombinationen an den Flanken von Autoreifen? Wie können sie beim Reifen- oder beim Gebrauchtwagenkauf helfen? Der ADAC gibt Auskunft:

Die wichtigste Information beschreibt den Reifen. Sie steht auch in den Fahrzeugpapieren und sieht zum Beispiel so aus: "175/70 R 13 82 T". In diesem Fall haben wir es mit einem 175 mm breiten Reifen zu tun, dessen Verhältnis von Höhe zu Breite 70 Prozent beträgt. Heutzutage sind Pkwreifen fast ausschließlich mit einem "R" gekennzeichnet, was für die radiale Bauform der Karkasse steht. Unser Beispielreifen besitzt außerdem einen Innen-Durchmesser von 13 Zoll (1 Zoll = 2,54 cm). Die auch Load-Index genannte Tragfähigkeitskennziffer "82" gibt die Belastbarkeit des Reifens an. Sie entspricht hier 475 kg bei einem Reifendruck von 2,5 bar. Das "T" am Ende unseres Beispiel-Codes weist auf die Geschwindigkeit hin, für die der Reifen freigegeben ist: In unserem Fall 190 km/h.

Die englische Bezeichnung "tubeless" oder die Buchstabenfolge "TL" steht für "schlauchlos". Auf Winter- oder Ganzjahresreifen prangt groß das M&S-Symbol (Matsch und Schnee). Heute verkaufte Neureifen müssen alle das E-Prüfzeichen tragen. Es garantiert die Einhaltung der europäischen Norm. Über das Herstellungsdatum des Reifens geben die letzten drei, beziehungsweise vier Stellen der so genannten DOT-Nummer Auskunft. Bis 1999 standen die dritt- und vorletzte Stelle für die Produktionswoche, die letzte Ziffer für das Produktionsjahr. Seit 2000 wird das Produktionsjahr zweistellig angegeben. Die Ziffernfolge 4001 bedeutet folglich, dass der Reifen im Oktober (40. Woche) 2001 produziert wurde.

Einige Reifen müssen in die vom Hersteller vorgegebene Laufrichtung abrollen. Dies wird mit Bezeichnungen wie "Rotation", "Drehrichtung", oder "Direction" und einem Richtungspfeil angezeigt. Nach Meinung des ADAC sollte jeder Autofahrer die "Sprache" seines Reifens verstehen. Nur so kann er vermeiden, dass ihm beim Reifenkauf alte Ladenhüter angedreht werden. Auch beim Gebrauchtwagenkauf lohnt sich ein sachkundiger Blick auf die Pneus. Die montierten Reifen müssen mit den Eintragungen im Fahrzeugschein übereinstimmen. Sonst kann es Ärger beim TÜV, bei Verkehrskontrollen und schlimmstenfalls sogar mit der eigenen Fahrzeugversicherung geben.

Quelle: ADAC

 

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