Ringanker-Fugen dichten oder kleben ?

CLOU-FREUNDE

Geschrieben von Dietmar aus Hameln am 11. Februar 2011 18:40:36:

Hallo Clou-Freunde,
sollen die Ringanker-Fugen unserer Clou’s wie zum Zeitpunkt der Fertigung gedichtet oder mit den heute verfügbaren Klebern nicht besser verklebt werden? Ich stehe nach nur 5 Jahren vor der Erneuerung dieser Abdichtungen. Viele werden wohl auch die Erfahrung gemacht haben, dass es besonders die unteren Wandabschlüsse sind, die schnell wieder rissig und somit undicht werden. Das liegt meiner Meinung nach an der starken Belastung dieser Abdichtung durch die Verwindungen, welche die Kabine an dieser Stelle besonders belasten.
Die Leiterrahmen unserer Basisfahrzeuge sind auf Verdrehung ausgelegt, müssen leicht sein, um ausreichend Nutzlast transportieren zu können. Die Wohnmobilkabinen der Off-Road-Fraktion werden daher nur auf 3 Punkten gelagert, damit die selbsttragenden Kabinen (wie die unserer Clou’s) die Torsionen im Gelände nicht mitmachen müssen. Bei Reisebussen wiederum wird darauf geachtet, dass der gesamte Aufbau torsionsstabil ist. Hier haben die Radaufhängungen alle Unebenheiten auszugleichen, die Kabine bleibt steif.
Unsere Clou-Kabinen sind mit Containerbuchsen an den Hilfsrahmen aus Alu- oder Stahlrohr befestigt und diese Hilfsrahmen wiederum liegen auf den wenigen Aufnahmenpunkten des Leiterrahmens. Wenn jetzt die selbsttragende Wohnkabine in sich wirklich stabil wäre, ergäbe sich die Situation wie bei einem Reisebus. Die Ringanker aus Alu halten über Verschraubungen die Wandplatten zusammen. Die Fugen wurden somit bisher nur abgedichtet.

Ich würde allerdings bei meiner demnächst geplanten Ringankerabdichtung Karosseriekleber nehmen und kein Dichtungsmaterial. Es macht schon sehr viel Arbeit die Fugen frei zu bekommen. Und wenn man sich die Arbeit schon macht, dann sollte es auch mal für längere Zeit reichen.

So würde ich statt des Sikaflex®-221 Dichtstoff den Sikaflex Klebstoff Sikaflex®-554 Booster verarbeiten wollen. Der Klebstoff ist zwar doppelt so teuer, aber er hat mit 3N/mm² eine höhere Zugfestigkeit als der Dichtstoff mit 1,8N/mm². Und die Reissdehnung liegt immer noch bei 300% (gegenüber 500%) beim Dichtstoff. Sollte für die verbliebenen Belastungen unserer Kabinen voll und ganz ausreichen.

http://deu.sika.com/de/solutions_products/01/01a008/01a008sade02/01a008sade02100/01a008sade02102.html

Bei den Körapur-Produkten würde ich somit nicht das „Nahtabdichtungsmaterial“ KÖRAPOP 223 sondern z.B. den Konstruktionskleber KÖRAPUR 666 wählen.

http://www.koe-chemie.de/tnumo.php#gp6

CONCORD wirbt z.B. damit, dass sie alle Teile, so auch die Wandplatten mit den umlaufenden PU-Hartleisten kraftschlüssig mit Sikaflex verkleben:

http://www.concorde-reisemobile.com/bereiche/das-concorde-thermokonzept

Ich würde den Hohlraum zwischen Ringanker und Wandbauplatte so weit als möglich freikratzen und dann soviel als möglich Kleber reinpressen. Zum Schluß natürlich die Fuge glatt streichen.

Wer von Euch hat Erfahrungen mit der Verklebung der Ringanker? Werden die Zyklen der Erneuerung der Ringankerabdichtung größer? Knarrt es eventuell weniger, als Indiz für eine stabilere Verbindung, wenn z.B. die Sonne eine Wandseite morgens erwärmt?

Grüsse aus dem Weserbergland



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