Re: Verbrauch Diesel

CLOU-FREUNDE

Geschrieben von Udo (DL 8 WP) am 19. September 2003 21:57:46:

Als Antwort auf: Re: Verbrauch Diesel geschrieben von Rainer Müller am 19. September 2003 13:56:23:

Hallo Rainer,

Ich rede hier über Mercedes 409 / 410 D.

den/die Dieselfilter solltest DU regelmäßig kontrtollieren/wechseln. Sowieso sollte man so ein Pärchen immer dabei haben, sowie den dazugehörigen O-Ring für die Hohlschraube und eine neue Kupfer- Dichtungsscheibe. Der Filter kostet so etwa um 10 €, der Vorfilter etwa 5€ und der Ring und O-ring ein paar cent.
Wenn Du's kannst ist der Wechsel in 15 Min. erledigt.
Wenn man mal irgendwo eine Tankstelle mit viel Dreck erwischt "hat es einen erwischt".
So ist mir das vor ein paar Jahren gegangen. Damals waren wir noch mit einem James Cook auf 309 D unterwegs, 1 x um die Iberische Halbinsel. Auf der Heimfahrt auf der Autobahn, kurz vor Avignon wurde die Kiste immer langsamer, zum Schluss waren nur noch 50 km/h drin. Wir sind auf den nächsten Campingplatz gefahren zum Übernachten und Abkühlen des Motors, haben die Dieselfilter am nächsten Morgen gewechselt, und siehe da, die alte Kraft war wieder da.
Das (grobmaschige)Vorfilter sitzt neben der Einspritzpumpe, ist durchsichtig (es gibt auch undurchsichtige, aber die mag ich nicht)und hält im wesentlichen nur grobe Schmutzpartikel ab. Das braucht eigentlich nur gewechselt zu werden, wenn man da wirklich Dreck drin sieht. Zum wechseln nur die zwei Schlauchschellen lösen und Lappen drunterhalten, neuen Filter einbauen, Schlauchschellen wieder drauf.
Der Hauptfilter (= Feinfilter)sitzt zwischen Kühler und Motorblock und wird von einer großen Hohlschraube gehalten. Um das zu wechseln geht man am besten folgendermaßen vor:
Man besorge sich einen großen Joghurtbecher (schön sauber) und schiebe ihn von unten über das Dieselfilter. Unter den Wagen legt man einen großen alten Lappen / Zeitung etc.(denn ohne eine kleinen Dieselsee schafft man es meistens nicht). Jetzt nimmt nan einen 24-er Schlüssel (so in der Gegend war die Größe glaube ich)und dreht die große Schraube auf, bis der Filter locker ist. Jetzt läuft hier etwas Diesel vom Filter und en Leitungen in den Joghurtbecher und so wird nicht der ganze Motor und Keilriemen total verschmutzt. Den Fiter mit der Hand festhalten und die Schraube so lange aufdrehen, bis der Filter los ist. Filter mit Johurtbecher unter "zur Seite biegen" des Kühler- Wasserschlauchs nach oben herausnehmen.
Filter umdrehen und in Joghurtbecher auslaufen lassen. Dann sieht man ein bisschen von dem Dreck, der im Filterelement war.
Die große Hohlschraube herausdrehen (geht schwer wegen dem O-Ring, von unten hochdrücken) und diesen, sowie die Kupferdichtscheibe erneuern.(ev. geht der alte O-Ring und die Dichnung noch mal, wenn nicht zu alt). Hohlschraube wieder einschrauben, zuvor O-Ring etwas in Diesel tauchen, dann geht es leichter, ebenso die Dichhtung des Filters etwas mit Diesel benetzen.
Jetzt die Schraube der Entlüftungspumpe (etwa 5-Mark-Stück groß aus weissem Kunststoff) an der Einspritzpumpe losdrehen und pumpen bis in den durchsichtigen Leitungen zum Huptfilter keine Luftbläschen mehr zu sehen sind, die Pumpe schwerer geht und zu "Schnarren " beginnt. Somit ist der Hauptfilter entlüftet (siehe dazu auch Betriebsanleitung). Dises Procedere steht auch jedem bevor, der seinen Tank ganz leer fährt. Wer den Filter nicht von Hand entlüftet, kriegt den Motor wahrscheinlich mit dem Anlasser nicht mehr an.
Das in dem Joghurtbecher enthaltene Dieselöl absetzen lassen und den großteil wieder verwenden. Eventuell durch ein Kaffefilter oder feinmaschiges Tuch filtrieren. Den Rest der Dieselöls (mit dem Dreckteilchen)sowie den Filter zum Altöl bzw. auf den Sondermüll bringen.
Motor anlassen und Dichtigkeit kontrollieren, ev. Filter noch einmal nachziehen.

Zum Thema Leistungsverlust:

Ventile einstellen bringt sehr viel, auch die Geräusche des Motors werden leiser.

Ausserdem sollte der Spritzbeginn der Einspritzpumpe kontrolliert werden.
Am besten mittels dynamischer Messmethode (können nur einige große Mercedes Werkstätten oder Bosch Dienste / Dieselspezialisten) und nicht nach der alten Tröpfchenmehtode. (->entspricht Zündzeitpunkt bei Ottomotoren)

Bei Leistungs-Problemen, übermäßigen Rauchen aus dem Auspuff, sollte man auch mal das Spritzbild der Einspritzdüsen kontrollieren.

Wenn der Motor lange steht (Winterpause etc) vorher in das Dieselöl ein Dieseladditiv (z.B. Desolite D) geben und vor dem Abstellen etwas damit rumfahren, das verhindert Korrosion an den Einspritzdüsen (Ergebnis schlechtes Spritzbild und damit Leistungsverlust) und an der Einspritzpumpe / Spritzversteller. Nach der Winterpause fahre ich auch ca. 2 Tankfüllungen mit diesem Additiv. Danach schnurrt die Kiste wieder sehr schön.

Wer mag kann auch noch ein Molykote oder Liqui Moly MoS2 (Molybdändisulfit) Additiv in sein Motoröl geben, dieses vermindert die Reibung und gibt Notlaufeigenschaften. Ist aber wohl nur sinnvoll, wenn keine superteuren Synthtiköle gefahren werden.
MoS2 hat seinen Ursprung im 2. Weltkrieg. Amerikanische Bomber waren damit ausgerüstet und konnten so selbst bei Verlust der Ölfüllung ohne Kolbenfresser noch den nächsten Flugplatz erreichen (Notlaufeigenschaften).
Ich fahre das Zeug seit über 30 Jahren in allen meinen Autos (meistens Volvos)und bin damit hoch zu frieden. Hatte nie einen Motorschaden und das bei Laufleistungen von über 300 TKM slbst in Benziner PKWs.

Fahre Clou 570 E '84 auf 409 D Automatik, 200 TKM. Verbrauch ca. 17 - 19 l maximum auf ca. 60 TKM bisher 21 l bei vollem Gegenwind/ Vollgas an Küste, typischer Verbrauich 17,5 l.

Viele Grüße von Udo aus Römerberg bei Speyer


>Clou 570E, MB410D, 4,4t (Urlaubsgewicht), 12,5 - 16 l (je nach Pese).
>Welchen Dieselfilter wechseln? (den großen, den kleinen Vorfilter oder beide) -> "Rainer will auch mal Rakete"





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