Fenster am Clou Liner Bj 87 undicht

CLOU-FREUNDE

Geschrieben von Detlef am 18. Januar 2004 13:16:39:

Liebe Clou-Freunde,

vor einigen Wochen hatte ich an dieser Stelle die Frage zur Diskussion gestellt, wie man die Wassereinbrüche an den Fenstern eines alten Clou Liners in den Griff bekommt.
Damit wir uns recht verstehen: es handelt sich um den Fenstertyp mit grauem Kunststoff-Rahmen und einem Kasten unten, in dem längliche Schlitze für den Wasserablauf eingearbeitet sind. N&B hat zwar immer mal wieder den Fenstertyp und Lieferanten gewechselt. Dieser Rahmen wurde jedoch – soweit ich das sehen kann – relativ lange eingebaut.
Das Problem, das ich an allen Fenstern hatte war folgendes: Nach einigen Regentagen trat am oberen Rand der Dichtung im unteren Fensterbereich Wasser aus. Manchmal so stark, dass es an der Wand herunter lief. Das Bett und die Matratze waren dann regelmäßig im Bereich des Fensters richtig nass, und am Fahrerplatz liefen die Vertiefungen der Gläserhalter voll. Wenn man mit einem Schraubenzieher die Dichtung abzog und mit einer Einmalspritze das Wasser aus dem Schlitz heraus abzog, konnte ich pro Fenster bis zu 300 ccm Wasser einsammeln.

Gegen diesen Zustand musste ich etwas tun. – die Frage war nur: was und vor allem wie???

Als erstes habe ich (durch ausmessen) festgestellt, dass unter der großen Kammer, aus der das Wasser nach außen abläuft noch eine kleinere Kammer lag, die 3 cm hoch war. Diese Kammer ist hohl. Ich habe sie mit einem 9 mm Bohrer angebohrt und festgestellt, das dort Feuchtigkeit vorhanden war und außerdem habe ich festgestellt, dass sie links und rechts in der hinteren Ecke offen war. (vermutlich, um Schwitzwasser abzuführen.) Diese Öffnungen führten in eine Rinne, die wohl dazu gedacht ist, die Profilnase der Dichtung aufzunehmen. In dieser Rinne stand auch immer das Wasser.
Als zweite Maßnahme habe ich zwei 3 mm Löcher links und rechts in der oberen Ecke der Kammer gebohrt und ein 9 mm Loch genau in der Mitte. Die oben erwähnten Öffnungen links und rechts habe ich mit einem 10 mm PVC Schlauch, 2 mal 20 cm Stücke, den ich in die Rinne presste, verschlossen. Dann habe ich mit einer Pressluft-Kartuschenpistole so lange Bau-Silikon in den Kasten gepresst, bis das Silikon links und rechts aus den 3 mm Bohrungen herauskam. (dadurch wusste ich, dass der Kasten lunkerfrei gefüllt war.)



Dann habe ich auf Regen gewartet. Der kam dann auch und die Rille stand nach zwei Stunden wieder voll Wasser. – also, der Kasten war sicher ein Verursacher, aber nicht mehr der Hauptverdächtigte.

Als drittes habe ich mir dann ein Herz gefasst und wollte wissen, was in den Ecken des Kastens los war. Mit der Stichsäge habe ich ein Teil des Kastens aufgesägt und dort tatsächlich das gefunden, wonach ich gesucht hatte.

Ganz deutlich ist auf dem folgenden Bild zu sehen, wie dort genau in der Ecke des Kastens eine verrottete Schraube aus rostendem Material aus der Ecke herausragt.



Durch den Rost hindurch dringt Tropfen für Tropfen das Wasser in den Rahmen der Scheibe und damit in die Rinne. Wo es so lange steigt, bis es nach oben überläuft. In die Füllung der Außenwand konnte bei dieser Konstruktion nichts ablaufen. (der einzig positive Befund bei dieser Angelegenheit).

Wie man sieht, mal wieder ein Fall von Pfusch am Wohnmobilbau.

Wenn man weiß, wonach man sucht, kann man durch die vorhandenen Schlitze mit Hilfe einer Taschenlampe in die Ecken gucken. Bei meinem Fahrzeug habe ich festgestellt, dass alle Fenster gleich montiert waren. D.h., es ist logisch, dass bei allen Fenstern der gleiche Fehler auftritt.

Wie ich das wieder richtig dicht kriege, weiß ich noch nicht, aber ich habe so eine Idee, das wieder mit einer PVC Platte zuzuschweißen und anschließend über den ganzen Fensterkasten von innen eine Holzplatte zu ziehen. Das sieht dann vielleicht sogar besser aus, als das billige Kunststoffteil.

Etwas anderes ist mir bei dieser Gelegenheit noch aufgefallen:
Da der Wasserkasten nach außen offen ist (da sind ja 3 große Schlitze drin für den Wasserablauf) und zwischen Innenraum und Außenluft lediglich 2 – 3 mm PVC Platte liegen, sind die Fenster die wohl größte Kältebrücke im gesamten Wohnmobil.

Rechnet man bei einer Fensterlänge von insgesamt ca. 6 m und einer Höhe des Kastens von 7,5 cm mal aus, wie viel Fläche da zusammen kommen, sprechen wir von 0,45 qm. – also rund einen halben qm unnötig nicht isolierte Außenfläche.





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