Re: Sachverstand gefragt - welcher Solarregler ist er Beste?

CLOU-FREUNDE

Geschrieben von Udo (DL 8 WP) am 05. März 2004 15:18:44:

Als Antwort auf: Sachverstand gefragt - welcher Solarregler ist er Beste? geschrieben von Detlef am 04. März 2004 14:45:32:

Hallo Detlef,

die 1. Frage , die sich mir hier stellt ist, wie sind die Solarzellen auf dem Autodach montiert ? Sind die völlig frei und nicht etwa (eine?)durch Dachträger, Dachbox etc. abgeschattet ? Wenn Du in einem Panel nur 1 Zelle abschattest, bringt das ganze Panel fast keine Leistung mehr.
Sind die Zellen aufstellbar angeordnet, so dass sie direkt von der Sonne beschienen werden können ?(Nicht nur 12 Uhr Mittags) Sind die Scheiben der Zellen ev. verschmutzt ?
Wenn Du mit Deinem Wagen im Schatten stehst oder bei bedecktem Himmel kannst Du nicht erwarten aus diesen Zellen 320 W zu bekommen. Unter solchen Bedingungen kommen höchstens 10 % davon an.
Wie sehen die Anschlüsse an den Zellen aus(Klemmenkasten?), sind die (ev. durch Salzwasser o.ä.)Korrodiert ?
Die Zellen selbst sollten in der Regel ein 20-jährige Leistungsgarantie haben, wenn es sich um ein vernünftiges Fabrikat handelt. Das sollte man bei dem Einstandspreis wohl annehmen.

die 2. Frage: Was für Battrerien hast Du eingebaut, wie alt sind die ? alle von gleichen Typ? und jede gleich alt? und wie ist deren Einzel- Zustand ? Hast Du die eventuell nacheinander gakauft / welche dazugehängt ?
Sind die alle parallel geschaltet ? und wie sind die zwei Regler dazu angeschlossen worden ? (2 Zellen an jeden Regler ?) Anmerkung: Wenn Du nur eine schlechte Batterie in Deiner parallel geschalteten Batteriebank hast "holt" diese alle anderen ev. noch guten Batterin auf das Nieveau der schlechtesten herunter (Ausgleichsströme). Welche Einzel- und Gesamt-Kapazitäten hast Du ? Haben alle Batterien die gleichen Leitungslängen an die Solarzellenregler, gleiche Drahtdurchmesser, alle Polanschlüsse sauber ?

Ich würde die Batterien folgendermaßen prüfen:
Battereien voneinander trennen und einzeln mit dem Ladegerät voll aufladen (i.d. Regel 14,2 V Leerlaufspannung). Etwa 2-3 h nach Volladung mit einem Aerometer (wenn es Nassbatterien sind, gibts für ca. 5 € in jedem Baumarkt) die Säuredichte jeder einzelnen Zelle in jeder einzelnen Batterie prüfen. Meistens ist in einer Batterie nur 1 Zelle defekt, die aber macht das ganze Problem. (bringt alle Batterien zusammen Spannungsmäßig herunter wenn die alle parallel geschaltet sind). Die eventuell defekte Batterie herausnehmen. Wenn Du eine ganze Batteriebank hast nicht nur eine neue Batterei einbauen, sondern alle ersetzen (oder ev. auf etwas Kapazität verzichten und mit den restlichen noch guten arbeiten bis auch diese defekt sind und dann alle ersetzen). Die noch guten Batterien mit einer Scheinwerferbirne ca 45 - 60 Watt (ca. 5 - 6 A) bis ca. 10,8 V erreicht sind entladen. Zeit notieren. Durch die Zeitspanne die die einzelne Batterie die Birne zum Leuchten bringt kannst Du die verfügbare Kapazität der einzelnen Batterei abschätzen/ grob ermitteln Somit weisst Du, ob es Unterschiede im Zustand der einzelnen Batterien gibt. Entsprechend mit der der Nominalkapazität der Batterie vergleichen, und sehen, was die Batterie noch hergibt. (Kapazität ist temperaturabhängig ! Kalt = weniger, warm = mehr KApazität)
C 100 / C10 oder C 20 Angaben des Batterieherstellers beachten. Du kannst natürlich auch zum Bosch Dienst fahren und das mit einem Tester prüfen lassen, wenn Du das so umständlich nicht selbst machen willst oder kannst.
Mit welchen Kabelquerschnitten sind die Solarzellen und die Battrerien verkabelt? Alles schön sauber und ohne Korrosion ?

Hast Du die Batterein öfters mal total leer "genudelt" ? (Auto abgestellt und ev. einen Verbraucher vergessen?) Dann hast Du möglicherweise eine sulfatierte under mit Plattenkorrosion behaftetet Batterie(en). Die täuschen dem Regler vor, sie seien schon voll (Spannung um 14,2 V oder 13,8 je nach Reglereinstellung / Charakteristik), da sich sehr schnell eine Gegespannung in der Batterie aufbaut. Die BAtterien laden dann nur noch eine geringe Kapazität ein. -> =Defekt, ev. versuchen mit einen Megapulser wieder zu aktivieren.
Eventuell wurde ich überlegen einen Teil der Batterein fürs Fernsehen und einen anderen Teil für die allgemeine Beleuchtung aufzuteilen. Dafür gibts auch schöne Schalter beim Yachtbedarf.
Bei dieser Geklegenheit würde ich auch mal eine Energiebadarsbilanz aufstellen.
(Varta bietet so ein kleines Programm an für Yachten, auch bestens für Wohnmobile geeignet -> Internet http://www.varta-automotive.de/index2.php?p=4&s=2&content=knowhow/batterielexikon/glossaire.html)
Vielleich hast Du einen Wechselrichter vor einem 230 v Fernseher, Mikroewelle und andere Spielereien, die Deine Batteriekapazitäten überfordern. Bedenke bitte, dass eine teure Nassbatterie (Antrieb und Beleuchtung mit dicken Platten und Taschenseparatoren)ca. 200 - 300 Lade-Entladezyklen schafft, eine normale (billige) Starterbatterie aber nur ca. 30 - 50. Dann ist die Lebensdauergrenze erreicht. Die besten Dryfit Batterien sollen bis ca. 800Zyklen schaffen. Das geht aber alles nur wenn die Batterein max. ca. 50 % entladen wird und ferner bei warmen Temperaturen. Bei Kälte gehen die Kapazitäten rapide in die Knie.


Frage 3: Die Regler: So wie ich das verstehe hast Du je 2 Solarzellen an einen Regler angeschlossen. Wenn Du schon die Ammpepemeter hast, stell Dich mal in die pralle Sonne und schließe nacheinander je eine (schattenfrei beleuchtete))Solarzelle an den am besten funktioniernden Regler an. Schau mal wieviel A jede Solarzelle bringt und ob es da Unterschiede zwischen den einzelnen gibt. So kannst Du ev. defekte Zellen ausmachen und auch ev. korrodierte Anschlüsse an den Zellen ausfindig machen.
Sind die Solarzellenbeide parallel an den Regler angeschlossen (=gleiche Klemme) oder hat der Regler für jede Solarzelle einen eigenen Eingang, der mit einer Shottky-Diode getrennt ist ? (Wenn nicht wird eien voll beleuchtete Solarzelle ev. durch die 2., direkt (ohne Diode) parallel geschaltete, leicht abgeschattete Solarzelle in ihrer Leistung beeinträchtigt.

Wenn Deine Batterien OK sind und auch die Verkabelung sowie die Solarzellen alle richtig arbeiten, dann überprüfe den Solarregler. Hat der/die Solarregler eine sogenannten Sensor Eingang mit eigenen Kabeln zu Batterie ? (Die messen die Batteriespannung direkt an der Batterie ohne den Spannungsabfall durch ev. eingeschaltete Verbraucher im Kabelweg) Wenn ja, hat der Regler vermutlich auch kleine Potentiometer (=Stellregler) mit denen man den Ladebeginn und das Ladeende einstellen, sowie die Schutzabschaltung einstellen kann. Besorg Dir mal die technischen Unterlagen zu den Reglern (Schaltpläne / Einbau und Einstellhinweise). Anhand dieser Unterlagen sollte man die Ladebeginn und Ladeendspannungen einstellen können. Sollte das nicht gelingen, lass den / die Regler beim Hersteller überprüfen /reparieren. Das wird sich bei diesen teuren Reglern sicher lohnen denke ich (Kostenvoranschlag ?).
Ansonsten kann ich folgende Seiten empfehlen http://camptronic.de/Solar/solar.html.
Hier hat sich der Herr Rodehuth sehr viel Mühe gemacht und viele Dinge sehr verständlich dargestellt.
Ich hoffe ich habe Dich nicht zu sehr verwirrt, aber bevor Du irgendwo "herumdoktorst" und viel Geld ausgibst, musst Du erst einmal klare Verhältnisse schaffen und herausfinden wo das Problem wiklich steckt.
Wenn Du noch Fragen hast, will ich gern versuchen Dir zu helfen.

Viele Grüße von

Udo (DL 8 WP) aus Römerberg bei Speyer



>Hallo Freunde, ich brauche mal Eure gesammelte Erfahrungspower.
>Der Fall:
>habe mir vor 4 Jahren bei Reusolar eine 320 W Anlage, bestehend aus 4 Paneelen und zwei Reglern PPT 1 und 2 für 5.500 DM einbauen lassen. Mit dieser Anlage war ich nie zufrieden, weil die Leistung mehr als mager war.
>Jetzt hatte ich mal die Zeit, mich um die Ursachen zu kümmern. Als erstes habe ich mal hinter jeden Regler einen Amperemeter eingebaut um zu sehen, welche Ströme da bewegt werden. (Alleine die Regler haben zusammen 770 DM gekostet)
>Dabei habe ich festgestellt, dass der eine Regler schon bei 12,3 V mit dem Laden aufhört. Der zweite lädt bis 14,1 Volt durch, schaltet aber nicht ab. Bei der Entladung der Batterie - ich bin jetzt bei 11,3 V angelangt - schalten die Regler nicht wieder ein. d.h., es wird vermutlich entladen bis zur Erschöpfung und erst dann tut sich was. In der Praxis bedeutet das: wenn man mal mittags wegen der Formel 1 die Batterie kräftig anzapft und die bis 11,3 V absackt, dann ist abends kein Strom mehr da, obwohl die Sonne scheint.
>Das kann es ja wohl nicht sein.
>Jetzt suche ich neue - bessere Regler - was können mir die Experten empfehlen?
>Bin für jeden Hinweis sehr dankbar. Besonders deshalb, weil sich Herr Reuther (der Chef von Reusolar - die meisten werden ihn kennen) bis zu 15.3. nach Spanien abgesetzt hat und seine Kunden hier im (deutschen) Regen stehen läßt.
>Gruss
>Detlef





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