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Hotel "Happy Elegance" und Service

Wir hatten über das Reisebüro REISE EXPRESS und den Veranstalter ALOHA ein vier-Sterne Hotel Fortuna gebucht.

FORTUNA bedeutet, daß erst der Reiseleiter vor Ort (also in der Türkei) entscheidet, in welchem Hotel man den Urlaub verbringen wird. Der Reiseleiter darf einen jedoch nicht in ein Hotel mit weniger als den gebuchten vier Sternen unterbringen - falls er also kein Hotelzimmer in der gebuchten Kategorie mehr zur Verfügung hat, bleibt ihm nur die Unterbringung in einem Hotelzimmer mit mehr Sternen.

Zu der Beurteilung türkischer Hotelanlagen in Alanya können wir durchweg gute Noten verteilen. Allerdings sollte der Tourist, der deutsche Hotels gut kennt, den türkischen Angaben immer einen Stern abziehen. Wer also in einem First-Class 4-Sterne Hotel wohnen möchte, sollte sicherheitshalber ein 5-Sterne Hotel buchen.

ANFAHRT

Wir waren mit unserer Hotelanlage (fast) durchweg zufrieden.


Wir waren in Mahmutlar untergebracht - im Hintergrund sieht man unser Hotel...

Vom Flughafen in Antalya wurden wir mit einem gecharterten Bus in unsere Hotelanlagen befördert. Unseres war das letzte, das angefahren wurde: Hotel "Happy Elegance" in Mahmutlar.

Mahmutlar liegt ca. 10 km von Alanya entfernt - Alanya wiederum liegt ca. 130 km östlich von Antalya...

Der Tourist muß also selbst nachts mit einer fast dreistündigen Busfahrt rechnen, bis er in Mahmutlar eintrifft - es handelt sich dabei allerdings nicht um die reine Fahrtzeit - es muß auch das einchecken der Mitreisenden in ihre Hotels mitgerechnet werden, da dies selbstverständlich vom begleitenden Reiseleiter überwacht wird und der Bus solange nicht weiterfahren kann...

Vom Hotel waren wir - trotz Übermüdung - angenehm überrascht. Man gewöhnt sich mit der Zeit an den dort üblichen Umstand, daß die Hotelanlagen mit üppiger Pflanzenwelt und kühlem Marmor ein einladendes Ambiente verbreiten und alles, was außerhalb der Hotelmauern liegt in einem staubigen Braun einen starken Kontrast bildet.


Der Ausblick von unserem Balkon...

...auf das Nachbargrundstück

Außerhalb der Hotelanlagen liegen die Grundstücke voller Bauschutt, Bretterhaufen und anderem Unrat...

HOTEL

Innerhalb des Hotels war alles in Ordnung. Wie uns schon unser Reiseleiter Mehmet auf der Busfahrt mitteilte, scheuen sich die türkischen Gastgeber davor, unsere verweichlichten europäischen Mägen mit türkischem Essen und Trinken zu belasten - die Mahlzeiten werden wirklich speziell auf uns zugeschnitten.

Außerdem sollten wir kein Leitungswasser trinken - ja selbst geschlossenes Wasser, welches wir nicht in der Hotelanlage zu uns nehmen, läge außerhalb des Verantworungsbereiches des Reiseveranstalters.

Tatsächlich kann man jedoch die Mahlzeiten im Hotel "Happy Elegance" als fleischarm, aber üppig bezeichnen.

Schweinefleisch wird man in den Buffets aus verständlichen Gründen vergeblich suchen und so können wir die Frage:
Gibt es ein Leben ohne Schweinefleisch? - ganz eindeutig mit JA beantworten...


Im Hintergrund des Bildes werden von Köchen verschiedene Fleischsorten serviert...

Das erste, was dem Touristen auffällt, ist der geschmackliche Unterschied bei nahezu allen Obstsorten im Vergleich zum heimischen Angebot...

Der Unterschied von niederländischen Gewächshäusern zu frisch (und reif) geerntetem Plantagenobst ist nicht zu übersehen!

So haben wir uns an manchen Abenden ausschließlich von den reichlich dargebotenen Wassermelonen ernährt - welche dort sehr süß sind - und zwar nicht nur im Kern, sondern das gesamte Fruchtfleisch ist bis zur Ernte durchgereift und angenehm süß...


Hotel "Happy Elegance"

Türkische Nachspeisen sind für uns wirklich gewöhnungsbedürftig! Es handelt sich hierbei meist um kleine Gebäckstücke, die in einer Art verdünnter Honigsoße eingelassen werden - zuckkkkkersüß - letztendlich aber reine Geschmackssache...

Mit Bezug auf die dort vorherrschende Witterung (im Juli zwischen 40- und 45 Grad Celsius im Schatten) kann ich jedem, der einen Urlaub an der türkischen Riviera plant, nur raten keine Vollpension zu buchen - Halbpension reicht völlig aus, da man bei diesen Temperaturen keine drei Mahlzeiten am Tag braucht und man die meisten Mittagessen durch die zahlreich angebotenen Tagesausflüge sowieso verpassen würde...


Hier sitze ich an der Pool-Bar und genieße "endlich" die Sonne!

Die Hotelzimmer sind verhältnismäßig klein aber sauber. Man kann hier sogar die deutschen Fernsehsender SAT1 und Deutsche Welle empfangen. Zwar waren die Wände von Rissen übersäht, die geweißten Decken waren voller gelber Flecken und die Decke im Badezimmer gab den Blick auf den Versorgungsschacht des Hotels frei - letztendlich wollten wir ja in unserem Zimmer nur schlafen und nicht den gesamten Urlaub im Hotelzimmer verbringen.

Was wir als angenehm empfanden war die Tatsache, daß die (einstellbare) Klimaanlage selbst bei voller Leistung nur halbherzig kühlte, was wahrscheinlich allen Urlaubern eine kräftige Erkältung ersparte. Die mörderischen Temperaturen außerhalb der Wohnanlage ließen einen immer wieder in Versuchung geraten, es mit der Klimaanlage zu übertreiben.

MEER

Da zwischen der Hotelanlage und dem Meer die Küstenstraße liegt, konnten wir durch eine Unterführung zum Meer gelangen.


In der Bildmitte sieht man den Durchgang zum Hotel...

Zwar hatten wir den versprochenen Sandstrand (glühend heiß - nur mit Schuhen oder Badeschlappen betreten!!!) doch sobald man einen Fuß in das Meer setzte - oh Überraschung - stieß man seine ungeschützten Füße in Kies und scharfkantiges Felsgestein. Da auch die Brandung das betreten des Meeres immer wieder erschwerte, dauerte es also eine ganze Weile, bis man wirklich anfangen konnte zu schwimmen. Das Wasser ist angenehm warm, doch sobald man es wieder verläßt, wartet die nächste Überraschung auf den geschundenen Körper - jetzt kann man überall kleine (teilweise auch größere) Schnittwunden bewundern, und verpflastern. Kurzum: Auf diesem Wege sollte man das Meer nicht betreten - nicht einmal mit Badeschuhen, da ich teilweise Schnitte am Knie, in den Händen, am Schienbein hatte - Biggi hatte sogar einen über einen Zentimeter tiefen Schnitt in der Ferse, so daß sie den Rest des Urlaubes nur noch humpelnd verbringen konnte.


Nicht ganz ungefährlich hier in´s Wasser zu gehen...

Direkt daneben ist aber noch ein Steg, über welchen man dann die Leiter benutzen kann. Leider bestehen die Stufen dieser Treppe aus zwei Rohren, die bei Benutzung ohne geeignete Schuhe auch wieder Schmerzen verursachen - jaja, die verweichlichten Deutschen wieder - immer nur meckern.....


Einzige Alternative?

SERVICE

Ein wirklicher Schwachpunkt jedoch ist die Tatsache, daß im "Happy Elegance" vom Service-Personal jeder zweite weder deutsch, noch Englisch spricht - so kam es immer wieder vor, daß drei oder sogar vier Personen um unseren Tisch standen während ich versuchte mit Händen und Füßen einen Liter Milch zu bestellen - nun gut - ist wohl auch etwas außergewöhnliches, so ein Liter Milch....


Jasmin verteidigt die Ehre des Hotels mehr als einmal...

Zwischen den ganzen Mitarbeitern, sind uns nur zwei oder drei wirklich aufgefallen, die geackert haben wie verrückt, - trotzdem immer ein Lächeln auf den Lippen hatten und darüber hinaus auch noch deutsch oder englisch beherrschten - zwei davon wollen wir nicht verschweigen:

Jasmin - die gute Fee von der Poolbar - allerdings wurde sie auch beim Service vom abendlichen Buffet eingesetzt...

Der Masseur, der mir jeden Abend eine Massage verpaßte, die über eine Stunde dauerte...

BARGELD / TOM

Um dem Gast das Mitführen von Bargeld innerhalb des Hotelgeländes zu ersparen und den Geldfluß zu erleichtern haben die Betreiber des "Happy Elegance" den sogenannten "TOM" eingeführt. Dies ist ein ca. Zehn-Pfennigstück-großer Computerchip, den der Gast am Handgelenk trägt. Dieser TOM kann zu jeder Tages- und Nachtzeit mit !! DM !! aufgefüllt werden und sowohl im hauseigenen Friseur, Supermarkt, Restaurant, Poolbar, Strandbar - einfach überall benutzt werden.


Blick nach Alanya

Es wird zumindest versprochen, daß am Ende des Urlaubes das auf dem TOM verbliebene Geld wieder in DM ausgezahlt wird.

Während unseres einwöchigen Aufenthaltes sind uns - und auch anderen Gästen - immer wieder Unregelmäßigkeiten mit diesem Zahlungsmittel aufgefallen, die uns bald das gute alte Bargeld zurückwünschen ließ.

Entweder haben Mitarbeiter des Hotels falsche Getränke boniert - z.B. statt eines frisch gepreßten Orangensaftes einen Longdrink. - Kein Problem, dachten wir uns - er kostet ja das selbe - allerdings gibt es für gepreßte Orangen keine Bestandsführung in der EDV - wohl aber für Longdrinks... - wenn also ein (oder mehrere) Mitarbeiter dieses System lange genug durchhält, kann er irgendwann eine volle Flasche mitnehmen, ohne daß diese in den Beständen fehlen würde: einer der ältesten Tricks - aber scheinbar immer noch modern...


Bekannte aus dem Urlaub:Biggi, Edith, Uschi, Hubert und Heinz (vlnr)

Anderen Gästen fiel auf, daß in den laufenden Belegnummern einzelne Belege fehlten - ja sogar auf den fehlenden Belegen Geld vom eigenen TOM abgebucht wurde. Wiederum anderen Gästen kam es komisch vor, daß sie nach einer Einzahlung von DM 50.- zwei Belege bekamen - einen über DM 50.-, einen weiteren über DM 30.-... - aber auch dieser Trick ist alt:

Es werden DM 50.- durch das Lese-Schreibgerät auf den TOM gebucht, danach drückt der Benutzer die Fehler-Taste und storniert den Vorgang und bucht danach nur noch DM 30.- in die EDV... - so verbleiben auf dem TOM die korrekten DM 50.- aber im Bargeld-Kassenbestand müssen nur DM 30.- liegen... - demnach kann der Angestellte um DM 20.- reicher nach Hause gehen...

Doch nicht nur das - das ganze System funktioniert nicht so recht: Nachdem ich meine DM-Bestände aufgebraucht hatte (das ging leider schnell) habe ich DM-Traveller-Schecks von American Express umgetauscht - ein auf dieser Welt nicht ganz unübliches Zahlungsmittel - leider doch unüblich in diesem Hotel: Nachdem sie diese Schecks wie ein Dokument vom anderen Stern beäugt hatten, gaben sie mir ein Paket türkische Lira - stellt sich nur noch die Frage, womit ich jetzt meinen TOM füllen soll...


Jasmin zaubert uns einen "Brasilian Night"

Die Angestellten der Rezeption zeigten sich jedoch einsichtig und füllten meinen TOM wieder auf.. - die große Überraschung ereilte mich ganz am Schluß - fünfzehn Minuten vor der Abreise:

Ein netter Angestellter dieses Hotels mit dem wohlklingenden Namen Ferudun Catar gab mir zur verstehen, daß ich mein restliches Geld nicht in DM, sondern in türkischer Lira ausgezahlt bekäme - ich hätte ja schließlich auch mit türkischer Lira eingezahlt. Von den DM-Traveller-Schecks war keine Rede mehr...

Doch nicht nur das: Bei dieser Gelegenheit machte er einen Computerausdruck aller von mir getätigten Umsätze und: trau, schau, wem.... - laut diesem Beleg müßten auf meinem TOM noch über DM 150.- mehr vorhanden sein, als dieser tatsächlich anzeigte...

Die Tatsache war ihm sichtlich peinlich - nicht etwa, daß da eine Differenz wahr, nein - daß ich den Beleg zu sehen bekommen habe - das war ihm peinlich. Jetzt wurde er erst richtig patzig! Bis jetzt war er nur unfreundlich gewesen und hatte mir für DM 219.- türkische Lira auf den Tisch geknallt... - jetzt wollte er den Computer-Beleg verschwinden lassen...

Gott sei Dank hatte ich fünf Zeugen, die alle diesen Beleg gesehen hatten- und vor allem das unverschämte Verhalten des Herrn Catar miterleben konnten. Da wir in diesem Moment zum Flughafen abfahren sollten, kam auch unser Reiseleiter Mehmet in die Hotelhalle - gerade zur rechten Zeit...

Auch er bekam den Beleg zu Gesicht und verlangte diesen auf der Stelle. Nachdem ich mich sehr lautstark beschwerte (es war morgens um 3.oo Uhr!) und auch Mehmet nicht nachgab, rückte Herr Catar endlich die DM 219.- in deutscher Währung heraus...

Wohlgemerkt: DM 219 - nicht etwa DM 378.-, wie sie der Computer auswies. Auf diesem Computerbeleg waren alle Umsätze bis 23.50 Uhr des Vortages vermerkt - jetzt war es viertel vor drei Uhr früh - letztendlich hatten uns das letzte Cola und das letzte Sodawasser nach seinen Ausführungen DM 150.- gekostet... - na fein!

Die Differenz von DM 150.- bestritt er weiterhin und als Mehmet wieder den Beleg verlangte hob er diesen demonstrativ in die Luft und zerriß und zerknüllte diesen und sagte auf deutsch: Euch muß ich gar keinen Beleg zeigen...

Ungläubig! - das ist der einzige Ausdruck wie man unsere Gesichter in diesem Moment beschreiben konnte - aber was half es? Wir mußten jetzt schnellstens zum Flughafen...

Schade - bis auf die Geschichte mit dem TOM war der Aufenthalt im "Happy Elegance" wirklich in Ordnung.