Hallo Clou-Freunde,
ich möchte von einem technischen Defekt an unserem Clou 670 P auf Iveco 49.12. Bj. ‚94 berichten aber auch von den tollen Erfahrungen mit dem ADAC und einem seiner Vertragspartner.
Über ein langes Wochenende sollte es von Hameln nach Österreich, Ehrwald gehen. Vor Tagen habe ich wiederholt Kühlflüssigkeit auf der Batterie unter dem Kühlwasserausgleichsbehälter vorgefunden. Das war auf den letzten 5000 km immer wieder mal der Fall. Dagegen hat der Motor auf der letzten Fahrt nach Österreich um Weihnachten, keinen Kühlwasserverlust gehabt. Damals waren es allerdings auch ständig mindestens 10°C Minus und die Motorkühltemperatur erreichte kaum die 80°C. Der ALDE-Wärmetauscher für die Aufbauheizung / Fußbodenheizung hat wohl auch seine 4 bis 6 kW Wärme aus dem Motorkühlkreislauf rausgezogen. Ich brachte das Fahrzeug vor dieser geplanten Fahrt noch einmal in die Werkstatt, um den Kühlkreislauf nochmals abdrücken zu lassen. Ergebnis: „lauwarm“ zeigte der Motor, bzw. das Kühlwasser-System keine Undichtigkeiten, hielt den Druck über eine Stunde konstant.
Wir fuhren also trotz der ungeklärten Ursache für die sporadisch auftretenden Kühlwasserverluste los. Ich hatte Kühlflüssigkeit dabei und beobachtete während der Fahrt die Temperaturanzeige und den Auspuff des Iveco. Anfangs war auch auf der Autobahn A7 ab Northeim alles im grünen Bereich. Dann an einem der vielen Anstiege der A7 (Kasseler Autobahn) kletterte die Temperaturanzeige auf 90°C. Der Lüfter ging an, kein gutes Zeichen bei den herrschenden Minusgraden. Als die Temperaturanzeige auf 100 °C und damit auf rot ging, waren es noch ca. 200 m auf der Abbiegespur zum Rastplatz., die der Motor noch schaffen musste. Nach einer Abkühlungsphase von mehreren Minuten konnte ich den Deckel des Ausgleichsgefäßes anfassen. Es war immer noch ein starker Druck im Motorkühlwassersystem. Es konnte jetzt kein Leck mehr vorhanden sein (z.B. Zylinderkopf), sonst wäre der Druck weg. Aber es fehlten 3 Liter Kühlflüssigkeit. Ich füllte das System wieder auf. Der Motor sprang ganz normal wieder an. Der Auspuff war nicht auffällig. Aber jetzt war von entspannter Reise nicht mehr die Rede. Ich bin jetzt nach Temperaturanzeige gefahren und habe zugesehen, dass der Motor nicht über 85°C kam. Bis zum Kirchheimer Dreieck sollte es diesen Freitag abend noch gehen. In Kirchheim gibt es außer Tankstellen und den bekannten Fastfood-Restaurants ausreichend LKW Werkstätten, die auch am Samstag arbeiten. Doch in Kirchheim angekommen fehlten schon wieder 3 ltr. Kühlflüssigkeit und beim Abstellen des Motors fiel uns wiederholt das „gluckern“ im Heizungswärmetauscher des IVECO auf. Ich suchte den ADAC an der ESSO Station Hess auf. Ich wollte eigentlich nur nach einem größeren Gebinde Kühlflüssigkeit fragen, in den Tankstellen wurden nur 1ltr. angeboten. Doch als ich dem ADAC Stationsleiter den bisherigen Verlauf beschrieb, gab er mir die Erklärung für den Kühlwasserverlust: Ein Haarriss im Zylinderkopf öffnet sich bei entsprechend hohen Temperaturen und heiße Verbrennungsgase schießen mit hohem Druck durch den Haarriss in den Kühlkreislauf. Dort sorgen sie für eine schlagartige Verdampfung des Kühlwassers. Die vielfache Volumenerweiterung des Dampfes drückt das Kühlwasser in den Ausgleichsbehälter hoch. Der kleine Überlaufschlauch, der ab ca. 0,7 bar Überdruck das Kühlwasser unter den Motor ablaufen lassen würde kann die Masse an heißem Kühlwasser nicht durchlassen, das Kühlwasser hebt den Schraubdeckel an und läuft direkt aus dem Einfüllstutzen raus auf die Batterie. Und das „gluckern“ im Heizungskreislauf ist ein untrügliches Zeichen für einen solchen Haarriss. Diese ungeliebte Diagnose von einem Fachmann zu hören, der seit Jahren liegengebliebene Fahrzeuge von der Autobahn holt war hart und ernüchternd. Für meine Frau und mich war klar, jetzt geht’s nicht mehr weiter. Zuhause in Hameln. 187 km nördlich von Kirchheim liegt die Werkstatt unseres Vertrauens.
Der Anruf bei der ADAC-Pannenhilfe über 22 22 22 dauerte nur ca. 5 min. mit allen Erläuterungen und Formalitäten. Noch am Telefon erhielt ich aufgrund meiner ADAC-Plus Mitgliedschaft die Zusage für die Kostenübernahme des Pick-Up Service für das Wohnmobil. Nach ca. ½ Stunde hatte die Fa. Esso-Hess, Vertragspartner des ADAC, die Zusage für die Kostenübernahme und den Auftrag für den Transport des Clou670. Da es allerdings schon sehr spät war, haben wir uns darauf verständigt, dass wir die Nacht in Kirchheim im Wohnmobil übernachten (3 Erwachsene, 2 Kinder). Den nächsten Tag kam nach einem gauten Frühstück wie wie vereinbart der Pick-Up Zug des ADAC: ein 12-Tonner Mercedes –LKW mit Schiebeplateau und einem PKW als zusätzliche Last für die Hinterachse des LKW, und dahinter ein Niederboard-Doppelachs-Anhänger mit 8 Rädern (16 Zoll). Der gesamte Zug war luftdruckgefedert und absenkbar, der IVECO krabbelte mit seinen ca. 4,6 to Gewicht krabbelte brav auf den Anhänger und wurde an allen Rädern mit Schwerlastgurten verzurrt. Insgesamt ein beeindruckendes Gespann von ca. 17 m Länge. Ich nahm auf dem Beifahrersitz des LKW Platz, die beiden Frauen und die zwei 13-jährigen (zwei waren nur Mitfaher bis Ehrwald, gab natürlich ein paar Trännen wg. des verpatzten Kurzurlaubs) nahmen auf den hinteren Sitzen der Mercedes Großkabine platz.
Beeindrucken war, dass die 240 PS des LKW mit z.B. der Steigung der A7 unmittelbar nach der Auffahrt Richtung Norden schwer zu kämpfen hatte. Hier ging es nur noch im zweiten Gang mit „Tempo 21 km/h den Berg hinauf. Da sind wir doch richtig stolz auf den kleinen 2,5 ltr. IVECO Daily Motor mit seinen 116 PS, der den schweren Clou670 hier mit 65 km/h im dritten Gang hochzieht, wenn er dann wieder läuft. Wie vom Fahrer geschätzt laden wir den Clou drei Stunden später am Zielort ab.
Trotz des Pechs waren wir begeistert vom Service des ADAC, seinem Vertragspartner und auch vom Fahrer des LKW.
Deshalb hier unserer Empfehlung:ADAC-Plus Mitgliedschaft und ADAC Plus Partner, ADAC Pick up Partner: Esso Station Hess, A7/A4, Industriestraße 8, 36275 Kirchheim, Tel: 06625-92480, http://www.esso-hess.de/tanke/abschlepp.htm
Grüße aus der Rattenfängerstadt Hameln |
