Re: das blech ist weg, bitte um Ideen

CLOU-FREUNDE

Geschrieben von Olli am 17. August 2011 23:10:35:

Als Antwort auf: das blech ist weg, bitte um Ideen geschrieben von Peter der Neue am 16. August 2011 17:34:07:

Hallo Peter,

auch wenn hier schon viele sicherlich konstruktive Beiträge geleistet wurden, welche Du immer zu kommentieren wusstest, so kann ich bei Deinem Ansatz leider auch nur den Kopf schütteln. Erst fragen, dann handeln!

Kern des Problems ist nicht das Blech, sondern das Wasser im Schaum. Da es sich um geschlossenporigen PU-Schaum handelt, trocknet dieser auch nicht unter normalen Umgebungsbedingungen aus. Habe noch Stücke des Schaumes am Lager, welche ich vor über einem Jahr rausgetrennt habe - immer noch durchweg nass. Nimm ein Stück des Schaumes raus (die dunklen Stellen sind besonders durchtränkt) und zerreibe es zwischen den Fingern. Wie Schwamm. Trocknen würde der Schaum nur unter Unterdruck und bei hoher Temperatur. Hier würde nur ein Trip in die Acatamawüste helfen. Da wir in unseren Breiten im Winter mit Frost zu kämpfen haben, ist nasser Schaum durch Frosteinflüsse ohnehin zerstört. Hier hilft nur eins: Schaum entfernen. Deinen Bilden nach ist der Schaum hinüber.

Im Fall des Alkovens geht dies am besten jedoch nur von innen. Der Zustand des aüßeren Bleches ist unerheblich. Welchen Schaum Du verwendest, ist im Prinzip ebenfalls weitgehend egal, ich verwende PU-Schaum von PUREN, RG30. Haben auch einen speziellen Schaum für Fahrzeuge namens CARGODUR. RG40 oder RG50 geht auch. Letztlich dient der Schaum nur als Dämmung und Abstandshalter zwischen den Blechen und hat keine statische Funktion.

Ein Verkleben nassen Schaums ist nicht von Erfolg gekrönt. Durch Sonneneinstrahlung und Wasserdampfdiffusion kommt es sehr schnell wieder zu Ablösungen. Auch ist der Einsatz von üblicherweise verwendeten 2K-Klebern nicht möglich, da diese sehr heftig (meist schäumend) auf Feuchtigkeit reagieren und nur eine sehr geringe Feuchtetoleranz (unter 3%) besitzen. Der Einsatz von 1K-Klebern wie Terostat oder Sikaflex stellt keine sinnvolle Alternative dar. Hiervon rate ich ausdrücklich ab.

Ich verwende zum Verkleben Körapur 666 (recht zäh) oder besser Körapur 672 (ein speziell für die Verklebung von Sandwichplatten geeigneten recht flüssigen 2K-PU-Kleber). Überlappungen von ca. 5 cm beim Alublech reichen aus. Hält nach Aushärten bombenfest und ist auch schleifbar (hilfreich beim Verspachteln der Kanten), muß aber aufgrund der recht geringen Abhäsionskräfte fixiert werden. Und dies geht im Fall des Alkovens am Besten von innen, im Fall des Daches von außen.

Das alte, stark angegriffene Alu reinige ich lediglich mit einer Nylon-Bürste auf der Flex oder Bohrmaschine. Die Löcher werden automatisch vom Kleber verschlossen und verspachtelt, sollte der Lochfras zu arg sein, lässt sich vor dem Schaum noch eine dünne Lage Alu-Blech einkleben. Meine Bezugsquelle zu Alu-Bleche ist die Fa. Gemmel-Metalle, hier sind alle Stärken und Abmaße kurzfristig verfügbar, auch größere Sondermaße.

Den Austausch kompletter Sandwichelemente, meist mit dem Auftrennen der Ringanker verbunden, halte ich wie viele hier im Forum nicht für wirtschaftlich sinnvoll. Die Kosten für einen Alkoven liegen bei dieser Methode bei den einschlägigen Firmen mindestens bei 10.000 Euronen.

Vor der Reparatur sollte die Quelle allen Übels jedoch lokalisiert werden. Meist ist es das Batu-Band auf dem Dach oder "fachmännische" Anbauten von Solarpanels, Antennen, Dachkoffern, Surfbretthaltern o.ä. Auch die Dachhauben sind häufig eine Ursache.

Gruß aus Berlin
Olli



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