Re: Wechselrichter Einbau

CLOU-FREUNDE

Geschrieben von Udo (DL 8 WP) am 05. August 2004 18:53:51:

Als Antwort auf: Re: Wechselrichter Einbau geschrieben von Klaus Lockermann am 03. August 2004 22:16:14:

Hallo Stefan und Klaus,

wenn Ihr da einen 1200 Watt Föhn betreiben wollt, fließen da mal ganz grob 1200 Watt : 12 V = 100 A. Da aber der Wechselrichter nicht mit 100 % Wirkungsgraqd arbeitet sondern bestenfalls mit ca. 80 % fließen da (100A : 0.8 eta) = ca. 125 A. (Ich lasse hier mal der Einfachheit und dem besseren Verständnis halber die ganze cos phi Sachen weg)
Wenn Du aus einer 450 Ah Batterie die die 450 Ah (in der Regel nur bei bei C 100 hat - entspricht einem Entladestrom von 4,5 A hat) mit 125 A entlädst entspricht C 3,6 hast Du bei warmen Wetter bestenfalls eine Kapazität von ich schätze mal 200 Ah zu Verfügung, wenn und nur wenn die Batterien ganz neu sind (d.h. noch keinen Kapazitätsverlust haben)und vor allem V O L L geladen.

Voll Laden wirst Du mit der (Standard Fahrzeug) Lichtmaschine sicher nicht schaffen, da Du eine beträchtliche Leitungslänge bis zu den Batterien hast und dementsprechend einen Spannungsabfall der eine Volladung verhindert.
Ich denke mal Du wirst, wenn es kälter wird und alles nicht optimal läuft höchstens eine Stunde föhnen können.

Damit belastest Du aber Deine Batterein ganz beträchtlich und wenn Du das öfters so machst, wirst Du nie und nimmer die Zyklenzahl von angeblich ca.500 Zyklen (einer Blei- Säure BVatterie) erreichen. (Es gibt aber auch standfestere Nickel Cadmium Typen - schwerer und teurer - wie z.B. von der Eisenbahn)

Bedenke auch, das Du zum Wiederaufladen das 1,4- Fache (= Ladefaktor) in eine Batterie hineinladen müsst.

450 AH x 1,4 = 630 AH sind hineinzuladen.
Standard Lichtmaschine liefert maximal ca 90 A, wenn Du eine große drin hast und keine weiteren Verbraucher dran sind, wie Starterbatterie laden, Kühlschtrank (ca. 20 A), Scheinwerferlicht in der Nacht (ca. 15 A und mehr), Stereo Anlage, und und und bleiben bestenfalls ca 40 A für Deine Wohnbatterien.
Durch die Leitungslänge (bis zu den Wohnbatterien) bedingt kommen da vielleicht 25 A an.

Rechnung der Ladezeit: 630 Ah : 25 A = ca. 25 h fahren zum Aufladen der Wohnbatterien (auf vielleicht 80 %).

Eine Solaranlage liefert auch nicht 24 h den angegebenen Maxinalstrom.
Den erreichst Du nur im Sommer und wenn die Sonne annähernd senkrecht auf die Kollektoren scheint.
Und das geht auch nicht, wenn Du unter einen schönen schattigen Baum stehst.

Ergebnis: (bitte nicht böse sein, möchte Dir eigentlich Deinen schönen Traum nicht kaputt rechnen)

Du scheppst ziemlich viel Gewicht mit (Batterien), und brauchst eine Steckdose zum Nachladen (oder eine 2. Lichtmaschine).

Überlege mal ob Dir die Kosten für eine solche Anlage (Batterien + gutes Ladegerät 230 V + 2. Lichtmaschine + Wechselrichter) das Wert sind.

Eventuell bist Du mit einem kleinen superleisen 4-Takt Stromaggregat (Honda z. B.) das auch zum Fönen reicht besser bedient. Ansonsten gibt er sparsame 12 V Elektrogeräte. Oder einen Aufsatz auf den Gaskocher zum Brötchren aufbacken, oder einen Gas Backofen.

Nicht umsonst haben fast alle amerikanischen Wohnmobile einen kleienn (meistens Onan) Generator an Bord, der kann so um die 4,5 KW und damit kannst Du auch eine leistungsfähige Klimaanlage für die Kabine betreiben, die auch in Death Valley - sprich bei uns "Meteora Valley Griechenland im Hochsommer" - betreiben die es da noch schön kühl machen kann. Damit kannst Du natürlich auch föhnen und laden, was immer Du brauchst.

Genarator ist aber laut und stinkt. Nichts für einen Campingplatz oder die "kleine Reihenhaus-Idylle" in Europa, wo Dir der Nachbar auf den Teller schaut und Dich verklagt wenn Du mal zu laut schnarchst...

.. -- ..


Viele Grüße von Udo (DL 8 WP) aus Römerberg bei Speyer,

der schon Urlaub hat und gerade in der Garage hockt (welche Freude) uns seinen 40 Jahre alten Johnson Aussenborder fürs Schlauchboot zusammenbaut mit Original Ersatzteilen dies' hier in D angeblich nicht mehr gibt, aber noch hurra ! in Hawaii ...Es lebe das Internet ! Und Udo macht einmal nicht nur "paper pushing" wie in Job, sondern das Erfogeserlebnis kommt sofort, wenns wieder knattert und läuft ... wenns auch mal schwarze Finger gibt...


>Hi Stefan,
>zunächst zu dem Wechselrichter im Bad. Habe ich auch. Ist für kleine Geräte - Handy, Rasierapparat - ganz nützlich. Ich habe ihn drin gelassen.
>Die 450 Ah - Batterie dürfte wohl ausreichen. Aber wie lange ? Du kannst nur 50 % davon nutzen. Ich habe meinen Leitungsquerschnitt von 25 Quadrat mit einem 1200 Watt-Föhn getestet. Da wird die Zuleitung schon etwas warm. Da fliessen auch schon ganz ordentliche Ströme. Udo aus Speyer kann bestimmt ausrechnen, was da an 12 V-Ampere fliessen. Wenn Du alles über den Wechselrichter betreiben willst, wirst Du sicherlich öfters an die Steckdose zum Aufladen müssen, da Du nur 225 Ah nutzen kannst. Du brauchst ja auch noch Licht, Radio, Fernseher - meiner hat - glaube ich - 50 Watt. Vielleicht noch einen kleinen Backofen, um morgens Brötchen aufzubacken. Ich glaube nicht, daß Solarpaneele (wie gross ?) und die Lichtmaschine ausreichen, um die Batterie auf Dauer bei Laune zu halten. Die Lichtmaschine betreibt ja während der Fahrt auch noch über 12 v den Kühlschrank. Man kann natürlich die Batteriekapazität aufrüsten, wenn man platz hat. Man braucht dann aber auch wieder ein stärkeres Ladegerät. Irgendwie muss das Ding ja wieder voll werden. Ich habe 220 Watt-Paneele auf dem Dach. Da wir mit 220 V sparsam umgehen, kommen wir zurecht. Inclusiv Brötchen aufbacken, Fernsehen, Licht und Radio. Ob das aber auch noch in Jahreszeiten, wo es später Hell wird, manchmal auch gar nicht so richtig, über einen längeren Zeitraum klappt,weiß ich nicht. Das einzige was Sicher ist, ist, das 220 v-Geräte billiger sind.
>MfG
>Klaus aus Iserlohn





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